Lagen

Der Kieselberg liegt auf einem flachen Hochplateau oberhalb von Deidesheim auf einer Höhe von 150 bis 160 m über NN. Durch diese bevorzugte Exposition strahlt die Sonne hier den ganzen Tag ein. Der 15,5 ha große Weinberg erhielt 1828 nach bayerischer Bodenklassifikation eine Spitzenposition in der Pfalz. Die Bodenstruktur im Kieselberg wechselt sehr stark. Man findet den typischen Buntsandsteinverwitterungsboden der Mittelhaardt, aber auch lehmigen Sand und Geröll vor. Der Name leitet sich von den dortigen Bodenverhältnissen (Kiesel, grobkörniger Sand, Lehm bis lehmiger Sand, stellenweise mit Kalksandsteingeröllen) ab. Der leicht erwärmbare steinige Boden und die Exposition der Lage führen zu hochreifen Trauben. Die Mineralität der Kiesel und die Speicherfähigkeit von Wärme bilden die Grundlagen für elegante, feinfruchtige Weine.
Die Leinhöhle liegt auf einer Höhe von etwa 120–150 m ü. NN. Die Böden der Leinhöhle bestehen aus lehmigem Sand und sind vereinzelt sandsteingeröllhaltig. Die Lage ist geprägt durch ihre einzigartige südliche Ausrichtung und ihre starke Hanglage. Lufttemperaturen von 50°C sind keine Seltenheit. Trauben, die hier wachsen, schließen diese Wärme ein und haben Aromen, die an reife Äpfel und Birnen erinnern. Lehm und lehmiger Sand mit Sandsteingeröllen lassen feinnervige und feinfruchtige Weine entstehen.
Die Lage erstreckt sich südwestlich von Deidesheim zwischen dem Ortsrand und der Haardt. Leichtgründige und fruchtbare Böden sind hier vorherrschend. Der Gebirgszug der Haardt schützt in seinem Lee die Weinlage vor übermäßigen Niederschlägen, zudem bewirkt die Hangneigung, dass in frostigen Frühjahrsnächten kalte Luftmassen zur Rheinebene hin abfließen können und Erfrierungen an den Reben meist ausbleiben. Die Hänge des Paradiesgartens sind süd- oder südostexponiert, was sich in relativ hohen Besonnungsgraden niederschlägt und von wo aus am Nachmittag warme Luft in die Weinberge strömt und so für ein optimales Klima sorgt. Kombiniert mit dem Boden aus rotem und gelbem Sandstein entstehen klare, reine Weine mit feinen Fruchtnoten und Aromen aus dem Garten Eden.
Das Klima in der Pfalz
Bei jährlich über 1800 Sonnenstunden gehört die Pfalz zu den Regionen mit den mildesten Temperaturen in Deutschland, so dass nach Werbeaussagen ein fast mediterranes Klima resultiert. Innerhalb der EU wird das Gebiet der Weinbauzone A zugeordnet. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 11 °C, die Durchschnittstemperatur im Sommer bei 20 °C, im Winter bei 0 °C.
Hinzu kommt, dass die Rheinebene durch die sie einschließenden Gebirge weitgehend vor extremen Kaltlufteinbrüchen geschützt ist. Bei den Hanglagen der Haardt wird zudem die Gefahr von Frostschäden nach dem Austrieb der Reben im Frühjahr minimiert, weil in den Nächten entstehende Kaltluft nicht über den Weinbergen liegen bleibt, sondern zur Ebene hin abgleiten kann. Obendrein bewahrt das Mittelgebirge im Westen das in seinem Lee gelegene pfälzische Weinbaugebiet bei Südwest- oder Westwetterlagen vor zu viel Niederschlag. Besonders solchen Hängen, die nach Südost, Süd oder Südwest und damit zum Sonnenlauf hin ausgerichtet sind, kommt die Summe der aufgezählten Vorteile zugute.
Die Böden
Die Böden an der Haardt bestehen durchweg aus Mischungen von Sand, Lehm, Mergel und Ton, allerdings wechseln die Anteile. Die Böden im Bereich Mittelhaardt (Neustadt bis Bad Dürkheim), deren leichtere Böden durchlässiger für Wasser sind, bewirken, dass die Wurzeln des Weinstocks eher im Trockenen stehen, wodurch sich die umgebende Erdschicht stärker und nachhaltiger erwärmen kann. Dass die Reben in leichten Böden zudem tiefer wurzeln müssen, um sich mit Feuchtigkeit zu versorgen, fördert obendrein die Aufnahme von Mineralien. Diese besonderen Bedingungen sind die beste Vorrausetzung für höchste Qualität und facettenreiche Weine und verdanken, dass die pfälzischen Spitzenweinorte an der Mittelhaardt zu finden sind.
Die Pfalz ist auch ein Sekt-Paradies
Als Winzersekt bezeichnet man sogenannte Qualitätsschaumweine oder Qualitätssekte bestimmter Anbaugebiete, die individueller sind, zudem mit Herkunftsangabe, und wie stille Qualitätsweine eine amtliche Prüfnummer tragen müssen.
Für diese Winzersekte gelten strenge Regeln, um eine gewisse Mindestqualität zu garantieren. So dürfen Grundweine nur aus Trauben der eigenen Weinberge stammen und müssen per traditioneller Flaschengärung versektet werden. Diese zweite Gärung läuft also in der Flasche ab, dabei muss der Winzersekt mindestens neun Monate auf der Hefe reifen. Nur auf der Hefe kann der Schaumwein sich weiter entwickeln und eine reizvolle Reifearomatik erlangen.
Wie kommen die Perlen in den Sekt?
Das Kohlendioxyd, das im Glas so schön perlt, entsteht durch die zweite Gärung des Weines. Dazu wird dem (meist schlanken, säurefrischen) Grundwein, den man auch so schon trinken könnte, in Wein gelöster Zucker und Reinzuchthefe zugegeben, um diese zweite Gärung auszulösen. Sie findet in einem druckfesten Behälter statt, entweder in einer Flasche (Flaschengärung) oder in einem Tank (Tankgärung). Unter Einwirkung der Hefe wird, wie bei der für Stillwein üblichen alkoholischen Gärung, der Zucker in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Nur kann in diesem Fall die Kohlensäure nicht entweichen, bleibt also im Wein.
Wird ein Druck von sechs Bar erreicht, hört die Hefe auf, die Gärung weiter zu vermitteln. In der Regel ist dann der Zucker ohnehin verbraucht. Der Sekt ruht jetzt noch einige Monate auf der Hefe, um sein Aroma zu entfalten. Je nach Qualitätskonzept kann diese Hefereife auch mehrere Jahre dauern.
Wie wird der noch hefig-trübe Jungsekt kristallklar?
Während der Hefereife ist der Sekt trüb. Die Hefe muss also vor dem Genuss entfernt werden. Bei der Tankgärung geschieht dieser delikate Vorgang durch eine ausgeklügelte Filtrierung, bei der Flaschengärung durch Abrütteln. Hierbei kommen die Flaschen mehr oder weniger waagrecht auf das berühmte Rüttelpult und werden im Laufe von ein paar Wochen immer wieder kurz gerüttelt, der Neigungswinkel dabei nach und nach kopfüber in die Senkrechte verändert. Auf diese Weise sammelt sich die Hefe im Flaschenhals.
Jetzt kann degorgiert werden: die Flasche kommt kopfüber in ein Kältebad, das den Hefepfropfen in Flaschenhals einfriert. Die Flasche wird dann geöffnet, der Hefepfropfen schießt durch den Druck in der Flasche heraus. Jetzt ist der Sekt klar. Die dadurch fehlende Menge wird mittels einer sogenannten Versanddosage (in Wein gelöster Zucker) ersetzt, die zugleich die gewünschte Geschmacksrichtung (brut, trocken, süß …) bestimmt.